BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel: "Tourismus weiter auf Rekordkurs"

Die deutsche Tourismuswirtschaft blickt optimistisch auf das laufende Jahr. "Wir gehen davon aus, dass auch 2015 wieder ein Plus von 1,5 bis 2 Prozent möglich ist", prognostizierte Dr. Michael Frenzel, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) im Rahmen der ITB-Eröffnungspressekonferenz in Berlin. "Tourismus bleibt weltweit genauso wie in Deutschland auf dem Wachstumspfad. Die Reiselust ist ungebrochen. Und doch muss man sich die eine oder andere Zahl auch etwas genauer ansehen – gerade im internationalen Vergleich. Zudem bleibt abzuwarten, wie sich internationale Krisen weiterentwickeln und politische Entscheidungen wie der Mindestlohn in Deutschland dauerhaft auswirken."

Der Tourismus setzte im vergangenen Jahr weltweit seinen Rekordkurs fort: Die internationalen Touristenankünfte erreichten die Bestmarke von 1,138 Milliarden. Damit waren erneut 4,7 Prozent mehr Touristen unterwegs. Im Jahr bewegte sich die Zahl nich unterhalb der Milliardengrenze.

Auch die privaten Reisetage der Deutschen erreichten 2014 ein Allzeithoch: Rund 1,6 Milliarden Reisetage im Rahmen von Übernachtungs- und Tagesreisen im In- und Ausland. Das waren 19 Millionen mehr als im Jahr 2013 und so viele wie noch nie. Zudem erfreut sich das Reiseziel Deutschland weiterhin großer Beliebtheit: 2014 waren es 424 Millionen Übernachtungen, 3 Prozent mehr als 2013. Bei den Gästen aus dem Ausland lag das Wachstum sogar bei 5 Prozent.

Die deutschen Flughäfen verzeichneten 2014 fast 208 Millionen Passagiere, ebenfalls ein Wachstum um 3 Prozent. "Nichtsdestotrotz kann uns das nicht zufriedenstellen", kommentierte Dr. Frenzel die Entwicklung. "Denn obwohl Deutschlands Konjunktur eine der stabilsten in ganz Europa ist, entwickelt sich der Luftverkehr im Vergleich mit den europäischen Nachbarn unterdurchschnittlich. Das gilt sowohl bei den Passagierzahlen der Flughäfen als auch den verkauften Passagierkilometern der Airlines." Der BTW-Präsident forderte die Politik auf, die deutsche Luftverkehrswirtschaft konkurrenzfähig zu halten. Eine Abschaffung der Luftverkehrsteuer, weniger restriktive Betriebszeiten der deutschen Flughäfen und eine grundgesetzkonforme aber wirksame Regelung des Streikrechts in den Bereichen der Daseinsvorsorge und damit auch im Verkehr, um der dauernden Streikgefahr zu begegnen, sind aus Sicht der Tourismuswirtschaft unerlässlich. "Wir beobachten mit Sorge, dass sich die Wachstumsschere zwischen dem deutschen und dem globalen Luftverkehr immer weiter öffnet", so Dr. Frenzel. "Der deutsche Luftverkehr ist nicht nur unerlässlich für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort Deutschland, sondern auch existenzieller Baustein für unsere Tourismusangebote – und zwar nicht nur für Outgoing- sondern auch für Incoming-Tourismus, was häufig vergessen wird."

Dr. Frenzel forderte darüber hinaus "weniger statt mehr Bürokratie" für Deutschlands Wirtschaft. Der Mindestlohn müsse entbürokratisiert werden, lebensfremde Vorschriften im Arbeitsrecht gehörten abgeschafft. Der BTW-Präsident sagte: "Ich nenne hier nur die praxisfremden Höchstgrenzen bei den täglichen Arbeitszeiten. Doch damit nicht genug: Denn während etablierten Unternehmen immer mehr bürokratische Lasten auferlegt werden, entstehen im nahezu rechtsfreien Raum des Internets neue Konkurrenten wie Airbnb oder Uber, für die weder Mindestlohn noch Brandschutz oder Hygienevorgaben gelten. Dieser Wertungswiderspruch muss schnellstmöglich aufgehoben werden. Die Politik muss dringend Spielregeln finden, die für einen fairen Wettbewerb sorgen!"

 

Marketplace

Präsentieren Sie Ihr Unternehmen und Ihre Dienstleistungen. Zum Marketplace

































Aktuelle Ausgabe

3/2024

Newsletter

Weitere Publikationen

Place Brands
Persönlichkeiten im Stadtmarketing

Social Media

Weitere Webseiten