Social Media gewinnt an Bedeutung im Tourismus

Der Branchenverband Bitkom hat anläßlich der ITB Berlin, die am 13. März zu Ende ging, die Internetnutzung von Reiseanbietern näher beleuchtet. Der Digitalverband befragte dazu 103 Geschäftsführern und Vorstände aus der Tourismusbranche. Demnach geben 96 Prozent der Reiseanbieter an, dass die Vermarktung ihrer Angebotet hauptsächlich online erfolgt. Die wichtigsten Kanäle seien dabei die unternehmenseigene Website bzw. der eigene Online-Shop und Buchungsplattformen wie Booking.com oder HRS. 97 Prozent bzw. 75 Prozent der Befragten geben an, dass diese Kanäle eine sehr hohe oder eher hohe Bedeutung für die Werbung und das Marketing in ihrem Unternehmen hätten. An dritter Stelle folgen Soziale Medien wie Facebook und Twitter mit 46 Prozent. Eher traditioneller Online-Werbung wie Bannern oder Pop-ups messen 43 Prozent der Befragten hohe Bedeutung bei. 13 Prozent halten private Reiseblogs für wichtig.

Auch PUBLIC MARKETING hat gemeinsam mit MairDumont Media Experten an einen Tourismus-Roundtable gebeten, um unter anderem über das Social Web zu sprechen. Die Teilnehmer: Sebastian Bosch (Mosaiq GmbH), Hannes Haller (Prodinger GFB Marketing Services), Dr. Martin Knauer (Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg), Hanna Kleber (KPRN network), Dr. Stephanie Mair-Huydts (Verlagsgruppe MairDumont) und Herbert Maro (Maro und Partner). Moderation: Yvonne Wodzak.

Social Media sei eindeutig ein Wachstumsbereich, so Sebastian Bosch, Managing Partner der Agentur Mosaiq. "Das gilt insbesondere für die B-to-C-Kommunikation. Im B-to-B-Bereich sind die Unternehmen in der Regel zurückhaltender. Für Marken und Destinationen ist das Social Web inzwischen ein wichtiger Kanal zur Kundengewinnung und -bindung." Der Konsument von heute sei viel informierter und damit auch fordernder. Aus diesem Grund sei der Dialog mit ihm sehr wichtig. Diese Möglichkeit biete Social Media.
"Für eine Destination wie Baden-Württemberg ist Social Media eine Riesenchance", stimmt Dr. Martin Knauer, Pressesprecher Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg GmbH, zu. "Im Tourismus geht es um tolle Bilder und Emotionen – eben um Themen, die im Social Web wunderbar funktionieren. Wir raten auch all unseren Regionen und Kommunen, Social Media zu nutzen, vor allem bildstarke Plattformen wie Instagram. Die Diskussionsteilnehmer sind sich einig, dass Facebook ein sehr gutes Kundenbindungsinstrument sein kann. Aber es ist gleichzeitig eine echte Herausforderung seine Social Media-Kanäle so zu führen, dass daraus Conversions und dauerhafte Fans entstehen. Einig ist man sich auch, dass Blogger gute Multiplikatoren sind - die Zusammenarbeit aber sehr zeitintensiv sein kann. Wichtig ist vor allem die kontinuierliche Führung der eigenen Social Media-Kanäle

Hanna Kleber, Gründerin der Agentur KPRN network, sagt: "Ich halte einen Medienmix im Tourismusmarketing für sinnvoll. Denn eine gute redaktionelle Berichterstattung in einem Printmedium ist nachhaltiger als die eines Blogs." Und MairDumont-Verlegerin Dr. Stephanie Mair-Huydts weist auf die Nachhaltigkeit als klaren Vorteil für Printprodukte hin und ergänzt: "Gepostet oder gebloggt wird in ein paar Sekunden, aber dann ist der Beitrag aber auch schon wieder verschwunden. Auch in Zukunft wird es im Tourismusbereich Broschüren und Reiseführer geben. Natürlich bucht eine Vielzahl an Kunden ihre Reisen mittlerweile im Netz und informiert sich auch dort, aber nichtsdestotrotz werden Reiseführer für den Urlaub gekauft."

Das komplette Roundtable-Gespräch lesen Interessierte in der aktuellen Ausgabe von PUBLIC MARKETING 3/2016.

v.l. Hanna Kleber und Stephanie Mair-Huydts

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