Hans Diers Symposium: "Kulturbegriff wird sich wandeln"

In dieser Woche fand das 5. Hans Diers Symposium in der Kunsthalle Bremen statt. Rund 120 Fachteilnehmer nutzten die Gelegenheit, um sich unter dem Motto "Megatrends – Herausforderungen für das Kulturmarketing" zu informieren.

In diesem Jahr beschäftigte sich die Veranstaltung damit, wie sich neue Lebensgewohnheiten und damit verbunden auch moderne Kommunikationstechniken auf die Marketingarbeit der Kultureinrichtungen auswirken. Auf dem Podium sprachen verschiedene Experten, die bereits einschlägige Erfahrungen in diesem Bereich haben. Den Anfang machte Peter Gartiser, Geschäftsführer der Strategie- und Managementberatung Metrum in München. In seinem Vortrag "Wie wirken sich Megatrends auf unser kulturelles Leben aus?" machte er deutlich, dass es durch Megatrends wie die Globalisierung, Konnektivität und die neue Arbeitswelt einen neuen Kulturbegriff geben und das Onlineverhalten eine immer größere Rolle im kulturellen Leben einnehmen werde. Dem schließt sich Prof. Florian Pfeffer von der Agentur one/one in Bremen und Amsterdam an. Er zeigte auf, dass das Thema Digitalisierung nicht nur in der verarbeitenden Industrie wichtig ist, sondern auch in den Museen und Theatern immer häufiger zum Einsatz kommt. Er führte mehrere Beispiel an, unter anderem die Webseite des Joods Monument, auf der mithilfe von virtuellen Kacheln den niederländischen Holocaust-Opfern gedacht wird, und die interaktive App des Museums of Modern Art, mit der die Besucher die Ausstellungen auf spielerische Weise entdecken können. Zum Abschluss des Vormittags stellte Philipp Stanehl, Geschäftsführer der Großen Kunstschau in Worpswede, mit dem Konzept "Pay what you want" eine Möglichkeit auf, wie Kultureinrichtungen durch flexible Eintrittspreise einerseits an ihrer Preispolitik arbeiten und andererseits die Besucher am Kulturleben partizipieren können.

Der zweite Teil des Hans Diers Symposium war in zwei Workshops gegliedert: "Neue Impulse setzen" und "Neue Räume im Marketing nutzen!". Zum ersten Thema stellte Julia Baer, Projektleiterin im Bereich Nachhaltigkeit beim Veranstaltungsunternehmen FKP Scorpio in Hamburg, das Festival "A Summer’s Tale" vor, dass sich durch eine Vielzahl an Veranstaltungen von Musik über Sport bis hin zu Kultur und durch den Familiencharakter von anderen Festivals abgrenzen möchte. Des Weiteren zeigte Silke Oldenburg, Leiterin Marketing & Vermittlung am Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, wie zielgruppenspezifisches Marketing aussehen kann. Das zeigte sie an Sonderausstellungen wie "Endstation Meer? Das Plastikmüll-Projekt", die mit dem gesellschaftskritischen Thema ein großes Publikum angesprochen hat, sowie "Tattoo", wo vor allem jüngere Besucher in die Hamburger Hallen strömten. Oldenburg weist darauf hin, dass eine genaue Analyse der potenziellen Besucher wichtig für den Erfolg der Ausstellung ist.

Im zweiten Workshop informierte Jens Nolte, Geschäftsführer Projektwerft in Hamburg, über "Virtuelle Räume als Marketinginstrument". Salvatore Vanasco von xailabs in Berlin sprach über "Von Marken und Mäusen, Kunst im Radar".

Der letzte Vortrag des Tages, der vor der abschließenden Podiumsdiskussion stattfand, stellte Mareike Holfeld die Arbeit der Einrichtung Kampnagel in Hamburg vor und zeigte auf, wie Kulturstätten die "Stadt als Untersuchungsraum, Schauplatz und Bühne" nutzen können. In der anschließenden Diskussion sprachen Silke Oldenburg, Mareike Holfeld, Prof. Florian Pfeffer sowie Prof. Dr. Christoph Gruenenberg, Direktor der Kunsthalle Bremen über die Zukunft des Kulturmarketings und die Notwendigkeit, die Zielgruppe zu kennen. Die Moderation übernahm erneut Dr. Klaus Sondergeld, WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.

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Anja Lüth 09.06.2016

 

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