Berlinische Galerie macht Dauerausstellung für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich

Erstmalig in Deutschland wird die Dauerausstellung eines Kunstmuseums für blinde und sehbehinderte Menschen eigenständig zugänglich sein. In enger Kooperation mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) hat die Berlinische Galerie über zwei Jahre daran gearbeitet, die Sammlungspräsentation "Kunst in Berlin 1880-1980" mit Tastmedien, Leitsystem und einer Museums-App auszustatten, um ein inklusives Kunsterlebnis zu schaffen.

Nachdem das Landesmuseum bereits seit 2013 seine Sonderausstellungen regelmäßig für Menschen mit unterschiedlicher Art von Behinderung konzipiert, liegt nun der Fokus auf der Ständigen Sammlung. So kann sich das Haus dauerhaft diese Zielgruppe erschließen. Im Vordergrund des Kooperationsprojekts "Kultur mit allen Sinnen" stand der Lernprozess an konkreten Praxisbeispielen, die gemeinsam entwickelt wurden. Dabei spielten folgende Fagen eine wichtige Rolle: Wie muss ein Tastmodell von einem Kunstwerk beschaffen sein, damit blinde Menschen es optimal nutzen können? Welche Technologie eignet sich, um Informationen zu den Kunstwerken aufzubereiten - für blinde, sehende und gehörlose Gäste auf dem eigenen Smartphone? Wie müssen Orientierungshilfen und Leitsysteme gestaltet sein?

Nun geht im Oktober 2017 die blinden- und sehbehindertengerechte Präsentation der Ausstellung "Kunst in Berlin 1880-1980" in den Praxistest. Sieben Tastmodelle, eine inklusive App-Tour mit 17 Stationen zu wichtigsten Werken sowie über 300 laufende Meter taktiles Bodenleitsystem: Mit diesen Angeboten entsteht ein Museumserlebnis mit mehreren Sinnen, das behinderten und nicht behinderten Menschen offen steht. Vermittlungsmedien, die den Tastsinn ansprechen, stehen damit gleichberechtigt neben dem Einsatz neuester Technologien. So werden nun auch Tastführungen angeboten: Neben Informationen zu den Kunstwerken werden bei den Tastführungen ausführliche Bildbeschreibungen gegeben. Tastobjekte, Hörbeispiele sowie kleine taktile Experimente kommen zum Einsatz. Zudem ist im Haus eine Erweiterung durch Angebote in Deutscher Gebärdensprache oder Leichter Sprache für die kommenden Jahre geplant.

Das Projekt "Kultur mit allen Sinnen" ist eine Kooperation der Berlinischen Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. und wird gefördert von der Aktion Mensch.

 

Marketplace

Präsentieren Sie Ihr Unternehmen und Ihre Dienstleistungen. Zum Marketplace

























Aktuelle Ausgabe

3/2024

Newsletter

Weitere Publikationen

Place Brands
Persönlichkeiten im Stadtmarketing

Social Media

Weitere Webseiten