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Jahrestagung des Museumsbundes im Zeichen der politischen Haltung

Die Jahrestagung des Deutschen Museumsbundes, Berlin, fand in diesem Jahr vom 6. bis 9. Mai 2018 in Bremen statt. Im Mittelpunkt der viertägigen Veranstaltung, an der rund 400 Entscheider aus den Kultureinrichtungen teilnahmen, stand die Frage, welche Werte Museen vertreten.

Einen Impuls zu diesem Thema lieferte am ersten Tag der Haupttagung Jürgen Kaube. Der Herausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" widmete sich zunächst den Werten in der Gesellschaft und verdeutlichte, dass Werte einander bedingen, sich aber auch im Weg stehen können. Im Anschluss daran zeigte er anhand von Beispielen auf, dass Kunstobjekte nie für sich alleine stehen und deshalb mit der Gesellschaft und ihren Werten kollidieren können. Er forderte, dass Museen sich an ihre eigene Professionalität halten und auftretende Werteprobleme thematisieren. So müsse ein Bild nicht zwangsläufig abgehängt werden, sobald Kritik daran aufkommt, vielmehr sollte der Diskurs mit den Kritikern gesucht werden.

Offene Worte

Die weiteren Vorträge waren gespickt mit zahlreichen Best-Practice-Beispielen, anhand derer Referenten und Teilnehmer erörterten wie sinnvoll und umsetzbar eine politische Haltung der Museen ist. Dr. Pawel Machcewicz, ehemaliger Direktor des Weltkriegsmuseums in Danzig, sprach zum Beispiel in seinem Vortrag offen darüber, welche Schwierigkeiten die Verzahnung von Politik mit sich bringen kann.

Zum Hintergrund: Machcewicz wurde bereits von der damaligen liberalen Regierung unter dem Donald Tusk (PO) mit der Konzeption eines Museums beauftragt, das das Kriegsgeschehen in Europa samt seiner Ursachen und Folgen im internationalen Kontext erzählen sollte. Dieses eröffnete mit Pawel Machcewicz an der Spitze 2017 das Museum seine Pforten. In der Zwischenzeit fanden jedoch mehrere Regierungswechsel statt, seit November 2015 regiert die rechtspopulistische Partei PiS in Polen. Diese warf dem Direktor seine Nähe zur PO vor und sorgte schon zehn Tage nach Eröffnung dafür, dass die Institution mit dem Museum der Westerplatte vereinigt und Machcewicz zu beurlaubt werde.

Zahlreiche Diskussionen

Wie wichtig die Frage nach den Werten in den Museen sind, machten die Diskussionen während der Panels und in den Pausen sehr deutlich. So waren sich alle einig, dass die Kultureinrichtungen allein schon mit den Sammlungen und Ausstellungen eine politische Haltung einnehmen. Außerdem können sie bereits intern, also im eigenen Haus, viel erreichen, wenn ihre Mitarbeiter sich partizipativ in die Entwicklung eines Leitbildes einbringen.

Jedoch schieden sich die Geister daran, zu entscheiden, wie politisch ein Museum insgesamt sein darf. Die vom Schwedenspeicher Stade US-Fahne zum Beispiel, die nach der Präsidentschaftswahl mit Donald Trump als Sieger auf Halbmast gesetzt wurde, sorgte im Publikum für reichlich Diskussionsstoff. Durch Aktionen wie diese würden Museen für die Politik instrumentalisiert, so die einen, allerdings habe das Museum damit ein Zeichen gesetzt, so die anderen.

Ideen-Slam findet Anklang

Der zweite Tag der Haupttagung stand im Zeichen des Ideen-Slams. So erzählten fünf Kultureinrichtungen von ihren Erfahrungen, wie sie aufgrund der politischen Ereignisse in der Gesellschaft zu einem mutigeren Museum werden. Viel Beifall erhielt Dr. Uta Bretschneider, Direktorin des Hennebergischen Museums Kloster Veßra. Sie berichtete darüber, wie sie gemeinsam mit ihren Mitarbeitern dem Problem der Rechtsextremität begegne, das im Ort durch eine Vielzahl von Veranstaltungen sehr präsent ist. So führe sie Info-Veranstaltungen durch und biete den Einwohnern und Flüchtlingen kostenlosen Eintritt in die Kultureinrichtung.

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Anja Lüth 11.05.2018

 

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