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Das Hans Diers Marketing Symposium findet in der Kunsthalle Bremen statt – Foto: Sophie-Marie Jahn

Kunsthalle Bremen

12. Hans Diers Marketing Symposium

Welche Potenziale haben Kulturinstitutionen als sogenannte dritte Orte und welche Herausforderungen kommen dabei auf sie zu? Mit dieser Frage setzte sich das diesjährige Hans Diers Marketing Symposium vom 15. bis 16. April 2024 auseinander, das von der Kunsthalle Bremen, dem Bremer Kunstverein, dem Hamburger Institut Markt.Forschung.Kultur, der Hochschule Bremen und der WFB Wirtschaftsförderung Bremen organisiert wird.

Wie auch in den Jahren zuvor startete die zweitägige Tagung zunächst mit einem Workshop. Florian de Visser und Rob Bruijnzeels vom Ministerium für Vorstellungskraft gaben im Rahmen eines Ateliers erste Impulse, wie Kulturinstitutionen ihrem Bestand, Programm und Raum eine neue Bedeutung geben. Anschließend wurden die Teilnehmenden des Symposiums durch die Bremer Baumwollbörse geführt. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema fand dann am zweiten Tag statt. Nach einer kurzen Begrüßung gab Bruijnzeels nochmal einen Einblick über die Bedeutung von Orten, wie Bibliotheken, Museen oder Theatern. Im Anschluss stellte Dr. Ina Roß, freiberufliche Dozentin für Kulturmanagement und Organisatorische Praxis in der Kunst, das Tribal Museum im indischen Bhopal vor. Im Mittelpunkt stand dabei, wie die Besucher:innen das Museum mitgestalten und in ihren Alltag integrieren.

Es folgten weitere Vorträge, unter anderem von Kevin Grabowski zum MuseumsQuartier in Wien sowie zum Thema Open Space von Lena Nietschke aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vom Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg und von Nils Wendtland, Pressesprecher sowie Leiter Kommunikation und Marketing des Staatstheaters Hannover. Nach der Mittagspause erläuterte Inge Emskötter, Leiterin der Zentralbibliothek Hamburg, das Konzept der offenen Bücherhallen für den Sonntag. Des Weiteren stellten Patrick Oes, Co-Leiter Foyer Public am Theater Basel, sowie Kommunikationsleiterin Silke Oldenburg und Freiraum-Leiter Tilmann Walther vom Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg die Öffnungskonzepte der jeweiligen Einrichtung vor.

 

Unsere drei Learnings vom Symposium:

1. Offene Räume bieten Menschen die Möglichkeit, sich zu entfalten.

Ein roter Faden, der sich durch alle Vorträge zieht: Die Institutionen schaffen Räume, die von Menschen kostenfrei genutzt werden können, aber sie geben keine Vorgaben, wie diese Art der Nutzung auszusehen hat. Vielmehr sollen die Menschen mit eigenen Ideen kommen – am besten sogar spontan. Ob für Sport, Arbeit, Spiele, Erholung oder als Ort des sozialen Austauschs – die Räume können und sollen vielfältig genutzt werden. Daran anschließend ist den Institutionen auch das Thema der sozialen Teilhabe sehr wichtig. Ganz nach dem Motto: Jede Person ist willkommen. Emskötter berichtet beispielsweise, dass auch wohnungslose Menschen in die Hamburger Bücherhallen kommen können. Die Türen des Foyer Public am Theater Basel steht ebenfalls für Wohnungslose offen.
 

2. Menschen sollten aktiv eingeladen werden, den offenen Raum zu nutzen.

Obwohl das Ziel der offenen Räume ist, dass die Menschen sich diese aneignen und eigenständig nutzen, kann es helfen auch ein eigenes Angebot zu erstellen – insbesondere am Anfang. Es hat sich gezeigt, dass die Menschen bei der Nutzung der offenen Räumen zunächst oft zurückhaltend verhalten. Institutionen wie das Staatstheater Hannover oder die Hamburger Bücherhallen haben daher auch gezielt Gruppen eingeladen, um diese Räume zu nutzen. Laut Coes, dem Co-Leiter vom Foyer Public, hat es rund ein Jahr gedauert, bevor sich eine Eigendynamik entwickelt hat. Geduld ist als auch gefragt.

 

3. Die Nutzenden der offenen Räume sind nicht gleich potenzielle Besucher:innen der Einrichtung.

Nach den Impulsvorträgen kam oft die Frage, ob die Nutzenden in den offenen Räumen auch als Besucher:innen für das jeweilige Theater oder Museum gewonnen werden können. Dazu konnten die Referentinnen und Referenten allerdings keine Aussage tätigen, da keine entsprechenden Daten erhoben wurden. Zudem stellt sich die Frage, ob das überhaupt der Anspruch eines offenen Raumes ist. Die Beispiele des Symposiums zeigen, dass die offenen Räume von einer diversen Gruppe genutzt werden – Menschen unterschiedlicher Herkunft, aus verschiedenen sozialen Schichten und mit unterschiedlichem Bildungsgrad sowie Einkommen kommen dort zusammen. Diese Gruppe unterscheidet sich in der Regel von der doch eher elitären Besuchergruppe von Museen oder Theater. Der große Vorteil der offene Räume ist, dass sie kostenfrei sind und der Zugang dadurch niedrigschwellig. Der Ticketkauf wiederum ist von weiteren Faktoren abhängig, wie dem Geld. Daher sollte es nicht das primäre Ziel sein, die Nutzenden des offenen Raums als Besucher:innen zu gewinnen. Doch der offene Raum hilft dabei, Barrieren abzubauen und bietet die Chance für die Institutionen, erste Kontakte mit Menschen zu knüpfen, die nicht zu den Hauptzielgruppen gehören.

 

 

(alle Fotos: Sophie-Marie Jahn)

 

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