Fachkräftegewinnung: Webauftritt für Städte und Regionen entscheidend

Ein positives Image und professionelles Standortmarketing spielen nach Ansicht von Personalberatern eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Fachkräfte für eine Stadt oder Region zu gewinnen und zu überzeugen. Dabei sind vor allem Informationen und Services im Internet von großer Bedeutung. Das Netz ist die bevorzugte Quelle für Fachkräfte, die für den neuen Job umziehen müssen, aber auch für Personalberater. Das ist das Ergebnis einer Befragung der Berliner index-Gruppe unter mehr als 300 Personalberatern in ganz Deutschland.

Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Personalberater beurteilen Laut der Umfrage das Image ihres Standortes aus Sicht der von ihnen kontaktierten Fach- und Führungskräfte zwar als "gut" und "sehr gut". Aber mehr als die Hälfte von ihnen kennt keine spezielle Website in ihrer Stadt oder Region, die sich speziell an Fachkräfte wendet und entsprechende Informationen zu Arbeit, Wohnen oder Schulen bereitstellt. Dass auch ein Großteil der Personalberater diese Angebote nicht kennt, deute auf ein entscheidendes Defizit im Standort- und Fachkräftemarketing, so die Agentur index. Der Wunsch nach einem professionellen Standortmarketing stehe darum bei den Personalberatern gleich an zweiter Stelle hinter der Versorgung mit gutem und bezahlbarem Wohnraum.

Die index-Studie zeigt außerdem, dass bereits heute zwischen 10 und 25 Prozent aller Bewerber von einem Ortswechsel betroffen sind. 70 Prozent der Personalberater schätzen, dass die Notwendigkeit eines Wohnortwechsels zukünftig sogar noch weiter zunehmen wird. Im Vorwege werden vor allem Informationen über den zukünftigen Wohn- und Arbeitsort im Internet gesucht. Dabei werden beispielsweise folgende Fragen gestellt: Gibt es eine Stellenbörse, damit auch der Partner einen neuen Job finden kann? Wo finden ich geeigneten Wohnraum, gute Schulen, Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten? Was passiert sonst noch in der Stadt und Region?

"Diese neuen Herausforderungen des Standortmarketings haben viele Akteure aus Politik, Verwaltung und Wirtschaftsförderungen noch nicht auf der Agenda. Denn neben mangelndem Wohnraum oder einem niedrigen Gehaltsniveau sehen 16 Prozent der Personalberater das Problem bei der Gewinnung von Fachkräften darin, dass die Region unbekannt oder unattraktiv ist", stellt index aufgrund der Ergebnisse fest. Politik, Verwaltung und Wirtschaftsfördergesellschaften sollten ihren Wirtschaftsstandort nicht nur bei Investoren und Unternehmen bewerben, sondern auch bei den begehrteren Fach- und Führungskräften. Sie seien angesichts des demografischen Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit einer Stadt oder Region. Ein attraktives und aktuelles Internetangebot, das auch gut auffindbar sei, sei dazu unerlässlich. Die lokalen Personalberater vor Ort sollten in diesen Prozess der Gewinnung und Überzeugung von Fachkräften stärker als bisher einbezogen werden.

Die komplette Untersuchung kann kostenlos auf den Internetseiten der index-Gruppe heruntergeladen werden.

Neben der Verbesserung der Wohnraumsituation wünschen sich die Personalberater vor allem mehr Marketing und Werbung für ihre Region; Grafik: index

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