|
Startschuss für das Großprojekt "Speicherstadt digital"
Mittels Augmented Reality können Nutzer der App die Speicherstadt von heute mit dem damaligen Erscheinungsbild vergleichen; Foto: Dataport/ Fraunhofer FOKUS
Die im 19. Jahrhundert errichtete Speicherstadt gilt als eines der innovativsten und modernsten Bauprojekte von Hamburg. Während sie früher zu gewerblichen Zwecken genutzt wurde, beherbergt der historische Lagerhauskomplex heute eine Vielzahl an Museen wie das Spicys Gewürzmuseum. Um Interessierten dieses UNESCO-Weltkulturerbe und seine Besonderheiten näher zu bringen, hat die Hamburger Börde für Kultur und Medien das Projekt "Speicherstadt digital" ins Leben gerufen, das nach einem Jahr Vorbereitung nun online geht.
Im Mittelpunkt stehen nicht nur die einzelnen sehenswerten Orte in der Speicherstadt, sondern auch die Geschichte des Komplexes. Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, erklärt: "Mit der Speicherstadt hat Hamburg einen weltweit einmaligen kulturellen Schatz, der jedes Jahr Millionen Gäste anzieht. Es gibt viele spannende historische Fotos und Geschichten rund um das Welterbe zu entdecken. 'Speicherstadt digital' erlaubt jedem vertiefende Einblicke in die Geschichte und zeigt am Beispiel des größten zusammenhängenden Speicherensembles der Welt, wie die Verbindung von Kultur und Medien gelingen kann."
App, VR, AR und 360 Grad
Der Hauptbestandteil des Großprojekts – ein Teil der Digitalisierungsstrategie der Stadt Hamburg im Kulturbereich – ist die App "Speicherstadt digital". Die kostenlose Anwendung, die von Dataport AöR, HITeC e.V. und effective Webwork (alle Hamburg) entwickelt wurde, dient zunächst als Orientierungshilfe in der Speicherstadt. Sie zeigt zudem an verschiedenen Stationen historische Bilder zu Gebäuden und Sehenswürdigkeiten. Diese wurden mit erläuternden Texten und Zeitzeugenberichten versehen. Eine Besonderheit der App ist die Möglichkeit, von der normalen Karten- in die Augmented Reality-Ansicht zu wechseln. Dadurch können Interessierte die Speicherstadt von heute direkt mit dem damaligen Lagerkomplex vergleichen. Mittels zwölf Hörspielen, die vom NDR Hörfunk produziert wurden, können die Nutzer auch akustisch in die Vergangenheit eintauchen und zum Beispiel den Arbeitsalltag der Schauerleute nachempfinden.
Ein weiterer Baustein des Projekts sind die Virtual Reality-Experiences, die von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) entwickelt wurden. Vom 14. Dezember bis 31. März 2018 haben Besucher des Dialoghauses am Alten Wandrahm die Möglichkeit, an Bildschirmen oder durch Virtual-Reality-Brillen und Controller zu erfahren, wie vor 100 Jahren gearbeitet wurde.
Abgerundet wird das Angebot durch virtuelle Touren, Onlineausstellungen und begehbaren 360 Grad-Panoramen auf der Plattform Google Arts & Culture. Dadurch können nicht nur Besucher vor Ort, sondern auch Menschen aus der ganzen Welt die Speicherstadt auf digitale Weise entdecken.
Damit die App und die damit verbundenen Funktionen auch genutzt werden können, wurde die WLAN-Infrastruktur ausgebaut. Das von dem Norderstedter Unternehmen wilhelm.tel installierte Netz MobyKlick ist kostenfrei zugänglich und in der gesamten Speicherstadt verfügbar.
Neben den bereits genannten Kooperationspartnern wie Google, NDR Hörfunk oder HW Hamburg gibt es noch weitere Mitwirkende. So stammen die Bilder der App aus den Archiven der Stiftung Historische Museen in Hamburg, der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und des Staatsarchivs. Das Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS entwickelte die Augmented Reality-Funktion.
Weitere Informationen finden Interessierte auf der Website www.speicherstadt-digital.de.
(al) 14.12.2017
