Kampagne zur hessischen Verfassungsreform setzt auf digitale Werbung

Seit Mitte Juli ist vielerorts ein rot-weißes Infotainment-Zelt in Form eines Herzen in Hessen zu sehen. Es gehört zur Informationskampagne der Hessischen Verfassungsreform. Im Auftrag des Hessischen Landtags setzt die Berliner Kreativagentur Super an der Spree die Maßnahmen um.

Drei Fragen an Anja Gröschel, CEO der Super an der Spree GmbH:

Public Marketing: Der Etat des Hessischen Landtags für die Kampagne zur Verfassungsreform umfasst eine Million Euro. Aktuell tourt ein rot-weißes Infotainment-Zelt in Form eines Herzen durch das Land Hessen. Läuft alles wie geplant?
Anja Gröschel: Ja, das kann man so sagen. Unser Herz entwickelt sich zu einem kleinen Urlaubs-Highlight auf den schönen Marktplätzen in Hessen mit ihren Fachwerkhäusern und der sommerlichen Idylle. Die Bürgerinnen und Bürger sind interessiert, und es gibt viele stressfreie Gespräche – also genau das, was Demokratie ausmacht und was die Verfassung schützen möchte, die hier zur Reform ansteht.

Public Marketing: Das begehbare Herz gehört in ein Gesamtpaket von Maßnahmen, das auch kommerziell platziert wird, wie sieht das aus?
Anja Gröschel: Unsere Kampagne fußt auf drei Säulen. Die "Herz on Road"-Infotainment-Tour ist die erste Säule, die auch mit PR flankiert wird. Die zweite Säule ist der werbliche Part, der jetzt im August startet. Hier setzen wir zu 90 Prozent auf eine digitale Umsetzung. Wir haben sieben pointierte und unterhaltsame Filme produziert, die in den sozialen Medien laufen. Dazu werden Online-Anzeigen und ein Hörfunk-Spot geschaltet, und wir sind mit SEA präsent. Natürlich sind unsere Webseite www.verfassung-hessen.de und unsere Facebook-Seite zur Kampagne die Informationszentren. Kurz vor der Wahl sind wir noch zur Aktivierung mit Hörfunk und Anzeigen im Printbereich erlebbar. Die dritte Säule ist schließlich die Zusammenarbeit mit hessischen Vereinen und Verbänden, die hier als Multiplikatoren eingebunden werden und Informationsmaterial in die Fläche bringen soll.

Public Marketing: Was macht dieses Projekt aus? Was war die Herausforderung?
Anja Gröschel: Interessant an diesem Auftrag ist sicherlich die Emotionalisierung abstrakter politischer Inhalte. Hier sind Kunst und Aktion immer gute Transformatoren, und mit dem Herz als Symbol und Ort ist uns hier eine sympathische und zutreffende Umsetzung gelungen. Inhaltlich ist sicherlich der Punkt interessant, dass die Kampagne zur Wahl mobilisieren soll – also der Entscheidungsprozess fokussiert wird – gleichzeitig aber eine Distanz zu den politischen Themen notwendig ist. Unsere humorvollen Onlinespots haben das gut gepuffert.

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