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Nach München kamen allein im ersten Halbjahr 2018 3,8 Millionen Gäste, die für 7,7 Millionen Übernachtungen sorgten; Foto: Michael Nagy
Bayerntourismus weiter im Aufwind
Der Bayerntourismus ist erneut erfolgreich: Nach Angaben des Wirtschafts- und Tourismusministers Hubert Aiwanger verzeichnet das südliche Bundesland im Jahr 2018 insgesamt 98,7 Millionen Übernachtungen und 39,1 Millionen Gästeankünfte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Steigerung von 4,6 bzw. 4,9 Prozent. Damit verbesserte sich der dortige Tourismus bereits zum siebten Mal in Folge.
Aiwanger sagt: "Die bayerischen Tourismusbetriebe unternehmen ständig Anstrengungen, den gestiegenen Ansprüchen an Komfort und Qualität immer einen Schritt voraus zu sein – mit Erfolg. Dennoch bin ich überzeugt, dass im Tourismus noch weiteres Potenzial steckt. Dieses zu heben, ist und bleibt unser Ziel. Wir schaffen die Rahmenbedingungen, damit die positive Entwicklung anhält. Denn der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Er sichert Arbeit und Einkommen für bis zu 600.000 Menschen – insbesondere auch in den ländlichen Regionen."
Planungen für 2019
Damit auch in den kommenden Jahren eine ähnlich positive Bilanz verzeichnet werden kann, soll künftig unter anderem die Tourismuswerbung weiter ausgebaut und die Digitalisierung vorangetrieben werden. Zudem soll das Hotel- und Gaststättengewerbe finanziell unterstützt werden. Geplant ist deshalb, dass die Ausgaben von derzeit 64 Millionen Euro um 30 Prozent gesteigert werden.
Im Mai 2019 soll das Gaststättenmodernisierungsprogramm starten, mit dem die bestehenden Kapazitäten im Gastronomiebereich erhalten, ausgebaut und zukunftsfähig gemacht werden. Denn die bayerische Wirtshauskultur ist laut Aiwanger "ein Aushängeschild des Freistaats und ein Magnet für den Tourismus". Mit dem Programm sollen kleinere Gasthäuser außerhalb von Großstädten (unter 100.000 Einwohner) mit einem Fördersatz von bis zu 40 Prozent bei ihren Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen unterstützt werden. Der Fokus liegt vor allem auf dem ländlichen Raum.
Eine weitere Maßnahme wird eine Kampagne rund um das "Sehnsuchtsziel Wald" sein. Im Mittelpunkt der Ansprache stehen Aktivurlauber, Erholungsurlauber und speziell Familien, die Natururlaub im Reiseland Bayern machen wollen. Barbara Radomski, Geschäftsführerin der Bayern Tourismus Marketing GmbH (by.TM), erklärt: "Wir merken, dass sich Wald und Natur in den letzten Jahren zu einem gesamtgesellschaftlichen Trendthema entwickelt haben, das sich auch im Tourismus wiederfindet. Als Natururlaubsland Nummer 1 der Deutschen haben wir in diesem Bereich die absolute Kompetenz."
Forderung nach Entbürokratisierung im Hotel- und Gastgewerbe
Bei allem Überschwang fordert die Angela Inselkammer, Präsidentin des DEHOGA-Landesverbands Bayern, allerdings auch eine Entbürokratisierung im Hotel- und Gastgewerbe: "Die Zahlen belegen, wie kleinteilig unsere Branche ist und dass die kleinen Betriebe besonders schutzbedürftig sind. Es darf nicht sein, dass einem familiengeführten Unternehmen mit nur wenigen Mitarbeitern dieselben bürokratischen Hürden auferlegt werden, wie einem Betrieb mit mehreren hundert Mitarbeitern oder gar einer Kette. Hier wünsche ich mir dringend eine Differenzierung."