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Wien Tourismus wirbt auf OnlyFans

Wien Tourismus ist für seine ungewöhnlichen und innovativen Werbe-Wege bekannt. Nun präsentiert die Tourismusorganisation zahlreiche in Wien ausgestellte Kunstwerke auf einem eigenen Account bei OnlyFans. Das soziale Netzwerk erlaubt es Urheber*innen, nackte und pornografische Inhalte mit ihren Abonnent*innen zu teilen. Gemäß der OnlyFans-Richtlinie müssen die Nutzer*innen mindestens 18 Jahre alt sein und eine monatliche Mitgliedschaft abschließen. Wien und seine Kunstinstitutionen seien der Zensur schon mehrfach zum Opfer gefallen, als sie mit berühmten, provokativen Kunstwerken in den sozialen Medien werben wollten, so Wien Tourismus. Denn andere soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram sind ziemlich streng bei Inhalten, die menschliche Nacktheit darstellen. Dort sind viele Nutzer*innen allerdings auch deutlich jünger.

Mehr Kunstfreiheit in den sozialen Medien
Nach der preisgekrönten Kampagne #ToArtItsFreedom im Jahr 2017 stellt der Wiener Tourismusverband in seiner aktuellen Aktion "Vienna strips on OnlyFans" erneut die Kunstfreiheit in den Fokus: Er nutzt die OnlyFans-Seite, um weltberühmte explizite Kunstwerke zu zeigen, die in anderen sozialen Netzwerken der Zensur unterliegen. So haben Abonnent*innen die Möglichkeit, provokante Werke von Egon Schiele, Valie Export, Amedeo Modigliani, Peter Paul Rubens, die nackte Venus von Willendorf und viele andere zu sehen. Zugleich werden die User*innen ermutigt, die Kunstwerke im echten Leben in Wien zu besuchen. Denn wer den Kanal abonniert, erhält eine Vienna City Card oder eine Eintrittskarte für eines der vorgestellten Museen, in denen die Kunstwerke zu sehen sind. Allerdings ist die Anzahl begrenzt.

"In den sozialen Medien bestimmen Algorithmen, wie viel Nacktheit gezeigt werden darf, und zensieren dabei nicht selten weltberühmte Kunstwerke. Wir stellen daher die Frage, wie viel Nacktheit wir aushalten und wer bestimmen kann, was wir als anstößig empfinden. In der Kulturmetropole Wien lässt sich die Frage beantworten: Aktkunst ist gesellschaftspolitisch und künstlerisch Teil der Kulturgeschichte", erläutert Wien-Tourismus-Direktor Norbert Kettner.

Mit einer spektakulären Ausstellung zeigt die Albertina, die selbst bereits zensiert und deren Konten in den sozialen Medien wegen Werbung mit nackten Kunstwerken vorübergehend gesperrt wurden – derzeit Werke von Amedeo Modigliani. Einige davon sind zu eindeutig, um sie in den sozialen Medien zu zeigen. Über die OnlyFans-Kampagne kann die Albertina diese Kunstwerke nun auf einer sozialen Plattform präsentieren. Auch das Leopold Museum, das die weltgrößte Sammlung des Expressionisten Egon Schiele beherbergt, hatte oft Probleme mit der Bewerbung seiner Ausstellungen in den sozialen Netzwerken. Seine Werke sind - ebenso wie die besonders sinnlichen Gemälde von Tizian und Rubens, die zu den Sammlungen der Habsburger gehören - jetzt unzensiert auf der OnlyFans-Seite des WienTourismus zu finden.

Das Naturhistorische Museum Wien wiederum zählt die weltberühmte Venus von Willendorf, eine Steinzeit-Figurine, die eine üppige nackte Frau darstellt, zu seiner Sammlung. 2018 seien Fotos der beinahe 30.000 Jahre alten Skulptur von Facebook als "gefährlich pornographisch" zensiert und gelöscht, berichtet der Tourismusverband. "Vienna strips on OnlyFans" schaffe die Möglichkeit, dieses Exponat in seiner ganzen Pracht zu sehen.

Keine Teaser bei Twitter & Co. erlaubt
Mit der aktuellen Aktion will Wien Tourismus verdeutlichen, "dass Aktkunst Teil der westlichen Kultur ist und nicht als 18+ angesehen werden sollte. Solange die populären Social-Media-Netzwerke diese Kunstwerke als pornografisch einstufen, freut sich der WienTourismus, sie auf OnlyFans zu zeigen." Um auf den "Vienna Tourist Board OnlyFans"-Kanal aufmerksam zu machen, wollte die Wiener Tourismusorganisation mit digitalen Werbemitteln einen Vorgeschmack auf die dort zu sehenden Kulturschätze von Weltrang geben. Der Verband berichtet: "Geplant war, in den USA, Großbritannien und Deutschland, wo die Mehrheit der OnlyFans-User*innen zu Hause ist, Teaservideos auf Instagram und Twitter auszuspielen. Dieser Plan konnte jedoch nicht umgesetzt werden, da sogar die Teaser, in denen sensible Körperteile verdeckt oder abgeschnitten wurden, als 'nicht jugendfrei', 'Erwachsenenunterhaltung' oder 'pornografisch' eingestuft wurden." Twitter habe sogar sämtliche Sujets aufgrund des OnlyFans-Bezugs auf der Landingpage abgelehnt. Facebook und Instagram hätten die Bewerbung mit der Venus von Willendorf sowie einem Modigliani-Gemälde erlaubt, nachdem der Kunst-Hintergrund beim Service-Team der Kanäle dargelegt werden konnte. Das Schiele-Sujet sowie das Rubens-Sujet seien mit der Begründung von "übermäßig nackter Haut" und "Erwachsenenunterhaltung" abgelehnt worden.

#ToArtItsFreedom-Kampagne
Bereits vor einigen Jahren gab es bei der Realisierung der preisgekrönten Kampagne #ToArtItsFreedom von Wien Tourismus Probleme. Ursprünglich war geplant, Akte von Egon Schiele in mehreren Städten groß zu inszenieren. Dies wurde von den Werbevermarktern aufgrund der Vorschriften über die Sittlichkeit im öffentlichen Raum abgelehnt. So konnten die Werke nicht wie geplant originalgetreu gezeigt werden. Schließlich wählte man eine großflächige Version, um allen Vorgaben gerecht zu werden. Mit den Absagen ursprünglich bestätigter Sujets in Sozialen Medien und klassischen Onlinemedien stelle sich die Frage nach der Verträglichkeit nackter Tatsachen auch im virtuellen Raum, so der Tourismusverband. Mit OnlyFans, einem Netzwerk, das die Welt der sozialen Medien aufrüttele und Inhalte ab 18 erlaube, habe die Kunst endlich ihre Freiheit gefunden.
 

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