Die Gütersloh Marketing GmbH sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen

Geschäftsführer*in (m/w/d)

Die Vollzeitstelle ist zunächst auf 3 Jahre befristet. Bewerbungsschluss ist der 12.05.2024.

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Laut ADFC-Radreiseanalyse 2021 unternahmen im Jahr 2020 rund 1,8 Millionen Deutsche eine Radreise – Foto: ADFC / Bettina Orf

Fachleute skizzieren Zukunft des Radtourismus

Welchen Stellenwert hat der Radtourismus für Deutschland? Wie wichtig sind das Sammeln und Auswerten von Radverkehrsdaten für die Entwicklung einer Region mit dem Fokus auf Radreisende? Diesen und weiteren Fragen gingen Expert*innen im Rahmen der CMT Radtourismus-Tagung "RadRunde" nach. Diese fand am 14. Januar 2022 virtuell statt und wurde vom ADFC Baden Württemberg und der Messe Stuttgart in Kooperation mit dem Tourismusmarketing Baden-Württemberg und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW), alle mit Sitz in Stuttgart, durchgeführt.

Insgesamt umfasste die Tagung vier Vortragsformate. Die Moderation übernahm Frank Hofmann, welcher die "RadRunde" seit über 20 Jahren begleitet - zunächst in seiner Funktion als stellvertretender Bundesvorsitzende beim ADFC und aktuell als Council Member der European Cyclists Federation (ECF), Brüssel, bei dem Projekt EuroVelo, das europäische Radrouten-Netz.

Nach einem Grußwort von Andreas Braun, Geschäftsführer Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW), startete die Tagung mit einem Impulsvortrag von Julia Wiegand vom Bundesamt für Güterverkehr (BAG), Hannover. Sie bot einen Einblick in das Radnetz Deutschland, den nationalen Radverkehrsplan 3.0 und die Radverkehrsförderung im BAG unter anderem mit dem Förderprogramm zum Ausbau und zur Erweiterung des Radnetzes Deutschland bis 2023. Aktuell entwickelt das BAG ein Marketingkonzept, welches die Bekanntheit des Radnetzes steigern soll. Dieses Konzept soll im Frühjahr 2022 vorliegen und zeitnah im selben Jahr umgesetzt werden.

Die anschließende Talkrunde zur Zukunft des Radtourismus mit den Referent*innen Karin Werres, Prokuristin / Leiterin Internationale Marktbearbeitung Tourismus Marketing Niedersachsen GmbH in Hannover, und Sascha Hotz, Themenmanager der Schwarzwald Tourismus GmbH und Inhaber der Agentur Bergwerk in Freiburg im Breisgau, befasste sich mit den wichtigsten Themen für den Radtourismus. Dazu gehören die Digitalisierung unter anderem in Bezug auf ein digitales Radnetz und die zunehmende Nutzung von E-Bikes sowie die Diversifizierung der Kundenmenge und -ansprüche. Aus diesen Themen resultieren den Talkrunden-Expert*innen zufolge aber auch einige Herausforderungen wie die Menge an Fahrrädern, Motiven und Angeboten, welche befriedigt werden müssen. Radfahrende haben verschiedene Vorkenntnisse und Bedürfnisse hinsichtlich des Radfahrens. Außerdem wird der Ausbau und die Qualitätssicherung der Infrastruktur (Radwege, Wegweiser etc.) unerlässlich. Ein weiteres Stichwort ist die Mobilität: Wie kann der Radtourismus zur Verkehrswende beitragen? Das betrifft nicht nur die Vor-Ort-Mobilität, sondern auch die Intermodalität beispielsweise zwischen Bahn und Fahrrad. Die Podiumsteilnehmer*innen waren sich zudem einig: Der Fachkräftemangel macht der Radtourismus-Branche zu schaffen. Insbesondere in Kombination mit der wachsenden Komplexität der verschiedenen Themen. Zusätzlich wurde die Wichtigkeit der Kommunikation innerhalb des Bundes, des Landes und der Kommune, aber auch mit anderen Organisationen im Bereich Landesmarketing oder -tourismus betont.

In den abschließenden Vorträgen wurden zwei Projekte vorgestellt:

  • Im Rahmen des Forums Qualitätsmanagement wurde die Entwicklung des Württembergischen Allgäus zur sogenannten RadReiseRegion aufgezeigt. Die Referentinnen waren Belinda Unger, Geschäftsführerin des Zweckverbands Tourismus Württembergisches Allgäu, und Maiken Resch, Regionalmanagerin bei Bett+Bike Baden-Württemberg, Stuttgart. Inhaltlich umfasst das Projekt drei Phasen – die Planung und Digitalisierung, die Beschilderung und Montage sowie die Zertifizierung der Region durch den ADFC. Das Radreise-Angebot in der Destination wird ergänzt um Hofläden, Regiomaten oder das "Bier im Bach". Letzteres ist eine Kiste mit alkoholfreiem und alkoholischem Bier, an welcher sich jeder bedienen kann. In Zusammenarbeit mit Bett+Bike Baden Württemberg wurden radfreundliche Unterkünfte geschaffen.
  • Im Forum Datenmanagement wurde das Radverkehrsinfrastruktursystem (RadVIS) von Baden-Württemberg vorgestellt. Die Referentin Lisanne Slotboom, Sachgebietsleiterin Klimaneutrale Mobilität in der Mobilitätszentrale Baden-Württemberg, Stuttgart, stellte die Möglichkeiten eines solchen Systems vor – von der Erfassung über die Bearbeitung bis hin zur Auswertung von Radverkehrsdaten. RadVIS ist Teil des Plans der Verkehrswende für eine nachhaltige Mobilität in der Zukunft. Ziel ist die Schaffung eines einheitlichen Netzes und einer landesweiten Radwegedatenbank, um die Kommunikation, den Informationsaustausch und die Radverkehrsplanung zu vereinfachen. Des Weiteren soll sie als Datengrundlage für Services für Radfahrende dienen, zum Beispiel bei Radroutenplanern oder Meldeplattformen. Der Entwicklungszeitraum von RadVIS dauert Slotboom zufolge noch bis zum Sommer 2022 an. Bisher ist die Plattform nur für Kommunen, Kreise sowie dem Land zugänglich und nicht für private Radfahrende.

Das Fazit der diesjährigen RadRunde ist trotz einiger Herausforderung positiv: Die steigende Beliebtheit des Radfahrens und des Radtourismus lässt optimistisch in die Zukunft blicken.

Die Tagung steht auf dem YouTube-Kanal der Messe Stuttgart zur Verfügung.


 

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