Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet 10 Prozent weniger Tourist*innen

Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (TMV) mit Sitz in Rostock schließt das Tourismusjahr 2021 mit einem Minus ab: Die Zahl der Gästeankünfte sank um 9,9 Prozent auf rund 5,5 Millionen (2020: 6,06 Mio., 2019: 8,36 Mio.). Auch die Übernachtungen gingen um 4,4 Prozent auf knapp 26,6 Millionen zurück (2020: 27,77 Mio., 2019: 34,12 Mio.).

Die geringsten Rückgänge bei der Übernachtungsbilanz wiesen die Destinationen Fischland-Darß-Zingst, Usedom, das Vorpommersche Festland und Westmecklenburg auf. Diese erreichten fast das Niveau des Vorjahres 2020. Einzelne Städte wie Greifswald und Wismar konnten sich im Vergleich zu 2020 sogar leicht von den pandemischen Auswirkungen erholen. Dennoch war das Bundesland an der Ostsee weiterhin von der Corona-Pandemie gezeichnet. Am schwersten betroffen sind die Insel Rügen sowie die Mecklenburgische Seenplatte und Schweiz.

Auch der Auslandstourismus entwickelte sich nicht wie gewünscht: Insgesamt kamen ungefähr 153.000 internationale Reisende nach Mecklenburg-Vorpommern (2020: 166.500, 2019: 392.783), die für rund 445.000 Übernachtungen sorgten (2020: 520.300, 2019: 1,1 Mio.). Damit liegen die Zahlen auf dem Niveau von 2000, erklärt TMV-Präsidentin Birgit Hesse. Zu den wichtigsten ausländischen Märkten des Bundeslands gehören Schweden, die Niederlande, die Schweiz, Polen, Dänemark und Österreich.

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern, sagt: "Die Corona-Pandemie hat insbesondere den Tourismus auch im vergangenen Jahr hart getroffen. 2021 war ein schwieriges Jahr mit Wechselbädern zwischen langem Lockdown und Rekordansturm – zwischen Leerstand und Überlastung. Wir hatten herausragende Zahlen im August und im Oktober 2021. Neben der stark nachgefragten Hauptsaison geht es auch darum, insbesondere die Vor- und Nachsaison weiter zu stärken. Hier liegt noch Potential. Die weitere Entwicklung der Tourismusbranche hin zu einer Ganzjahresdestination stärkt die Branche insgesamt. Die Branche steht vor neuen Herausforderungen. Nach einer langen Zeit der Pandemie rechnen wird in diesem Jahr mit einer deutlich wachsenden touristischen Nachfrage. Der bundesweite Nachholbedarf nach Urlaub ist groß. Gleichzeitig gilt es, die Qualität im Tourismus weiter zu verbessern. Das ist unser Ziel."

Zahlreiche Jubiläen im Jahr 2022

Für das aktuelle Jahr erwartet der TMV, dass sich die Tourismusbranche erholt. Hesse erläutert: "Für 2022 gehen wir von einer weiteren Erholung des Reisemarktes aus und erwarten rund 31 Millionen Übernachtungen. Mecklenburg-Vorpommern ist weniger von Geschäftsreisen sowie von internationalem Tourismus geprägt und damit von Bereichen, deren Erholung länger andauern wird."

Diverse Veranstaltungen sollen 2022 für ein Wachstum der Tourismuszahlen sorgen: Neben dem 20-jährigen Jubiläum der Städte Wismar und Stralsund als UNESCO-Welterbe wird auch der 200. Geburtstags des Archäologen Heinrich Schliemanns sowie der 100. Jahrestag des Stummfilms Nosferatu gefeiert. Zudem jährt sich der Gründungstag der Künstlerkolonie Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zum 130. Mal. Ein zusätzliches Highlight bietet die Exklusivresidenz des New York Philharmonic vom 20. bis 22. Mai 2022. Des Weiteren steht die Eröffnung des "Skywalk Königsstuhl", eine barrierefreie und schwebende Aussichtsplattform, auf der Insel Rügen an.

Auch auf der infrastrukturellen Ebene gibt es einige Projekte: In Greifswald entsteht ein neues Hotel der AMEDIA Hotel GmbH und in Zarrenthin am Kloster, nahe des Schaalsees, nimmt ein neues Seehotel Gestalt an. Zusätzlich wird am Stettiner Haff ein gleichnamiges Resort gebaut.

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