Bund setzt auf gemeinwohlorientierte KI

Die Initiative "Civic Coding – KI für das Gemeinwohl nutzen" vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), alle drei mit Sitz in Berlin, setzt sich mit Themen rund um die Künstliche Intelligenz (KI) auseinander. Im Vordergrund steht dabei die gesellschaftliche Nutzung von KI, um das Allgemeinwohl zu fördern.

Mithilfe der Initiative wollen die Ministerien Maßnahmen und Expertise in einem offenen Netzwerk bündeln, unter anderem durch das Schaffen von Plattformen und Begegnungsräumen wie der Civic Innovation Platform, dem Civic Cata Lab und den KI-Ideenwerkstätten für Umweltschutz. Dadurch sollen die Daten- und KI-Kompetenzen der Zivilgesellschaft gestärkt und ressortübergreifende Förderprogramme sowie Unterstützungsmaßnahmen ermöglicht werden.

Im Rahmen von "Civic Coding" haben das BMAS, das BMFSFJ und das BMUV eine Studie in Auftrag gegeben, um den Einsatz von KI in einem gemeinwohlorientierten Kontext zu untersuchen. Für die Umsetzung zeichnete das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) in Berlin verantwortlich. Die Ergebnisse von "Civic Coding – Grundlagen und empirische Einblicke zur Unterstützung gemeinwohlorientierter KI" wurden auf der Fachtagung der Initiative am 18. Oktober 2022 vorgestellt. Mithilfe der Studie haben die Ministerien eine wissenschaftliche Grundlage geschaffen, um die Initiative auszugestalten und weiterzuentwickeln.

Die Basis für die Analyse bilden 20 Interviews mit Expert:innen und zehn Fallstudien mit gemeinwohlorientierten Tech-Projekten. Die Untersuchung umfasst zentrale Faktoren für eine gemeinwohlorientierte, nachhaltige und inklusive Entwicklung und Nutzung von KI. Dazu gehören unter anderem eine vielfältige Teamzusammensetzung, ein breiter Datenzugang, eine verantwortungsvolle Nutzung sowie eine langfristige Förderung. Darüber hinaus bündelt sie sowohl Potenziale als auch Risiken und Herausforderungen des KI-Einsatzes, darunter ein Mangel an digitalen Infrastrukturen und Expertise sowie das Fehlen von notwendigen Daten.

Die Ausführungen werden untermauert von Fallstudien und Best-Practice-Beispielen. Das Projekt "Quantified Trees" nutzt die KI beispielsweise, um dem Baumsterben entgegenzuwirken, in dem es den Wasserbedarf von Bäumen identifiziert. Ein weiteres dargestelltes Projekt ist KIVI, das mithilfe von KI Hate-Speech im Internet erkennt. Zudem liefert die Studie notwendige Rahmenbedingungen, Förderungsmöglichkeiten und Empfehlungen für den Einsatz von KI.

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