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Analyse
Allgäu nimmt Arbeitsmarkt unter die Lupe
Wie hoch ist der Arbeitskräftebedarf am Allgäuer Wirtschaftsstandort? Wo gibt es große Engpässe? Und wie werden die Mitarbeitenden gefördert? Diesen und weiteren Fragen ist die Allgäu GmbH, Kempten, im Rahmen einer Studie nachgegangen, welche durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert wurde. Demnach beschäftigen aktuell rund 20.7000 Unternehmen aus der Region mehr als 285.000 Sozialversicherungsbeschäftigte. Fünf Jahre zuvor waren es noch neun Prozent weniger. Erfreulich sei, dass die Firmen trotz zahlreicher Krisen insgesamt 23.715 neue Mitarbeiter:innen gewinnen konnten.
Allerdings gebe es nach wie vor zahlreiche offene Stellen, die noch nicht besetzt werden konnten. Vor allem in der Gastronomie und im Handel mache sich der Arbeitskräftemangel bemerkt, das zeigen nicht zuletzt die eingeschränkten Öffnungszeiten. So können 51 Prozent der Betriebe aus dem Gastgewerbe ihren Bedarf nicht denken, im Handel sind es 39 Prozent. In der Verkehrs- und Logistikbranche sowie im Gesundheits- und Sozialwesen liegt der Bedarf mit 69 und 66 Prozent sogar noch höher. Im Baugewerbe benötigen 60 Prozent der Unternehmen weitere Mitarbeiter:innen, in der Erziehung/Unterricht sowie in der Informations- und Kommunikationsbranche sind es jeweils 52 Prozent.
Neue Arbeitskräfte werben die Unternehmen unter anderem damit, eine moderne Arbeitskultur einzuführen beziehungsweise umzusetzen. Knapp die Hälfte der Befragten sagte, dass sie die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeitenden fördern. Auch die Möglichkeit des Quereinstiegs, die Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften und Imagekampagnen sorgen dafür, das Personal aufzustocken.
"Dank der Arbeitskräftestudie Allgäu ist noch einmal deutlich geworden, in welchen Branchen wir verstärkt Unterstützungsarbeit leisten können und welche Zielgruppen wir für die Region als Fach- und Arbeitskräfte gewinnen müssen. Damit stärken wir die Region als Wirtschaftsstandort, um langfristig zukunftsfähig zu bleiben und das Allgäu als Lebensraum attraktiv zu gestalten", fasst Landrätin Maria Rita Zinnecker, Aufsichtsratsvorsitzende der Allgäu GmbH die Studie zusammen.