DZT hat Knowledge Graph in Betrieb genommen

"Der heutige Tag ist ein Meilenstein auf dem Weg in die digitale Zukunft des Tourismus." So bezeichnete Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), den 28. Juni 2023. Denn an diesem Tag hat die Marketingorganisation für das Reiseland Deutschland den Live-Gang des Kowledge Graph verkündet.

Hinter dem Knowledge Graph steckt ein Dateninfrastrukturprojekt für die Tourismusbranche Deutschlands. Er enthält mehr als 200.000 aktuelle Datensätze – darunter touristische Objekte wie POIs, Touren, Events, Gastronomie, Hotels und ähnliches sowie Infrastrukturdaten. Sie werden nicht nur gesammelt, sondern auch strukturiert, lizensiert und miteinander verknüpft. Sämtliche dort eingepflegten Daten können ab sofort von den verschiedenen Akteuren wie touristischen Dienstleistern, Start-up-Unternehmen oder Vertriebsplattformen abgerufen werden.

Die Informationsbasis bilden Daten der 16 Landestourismusorganisationen der Bundesländer (z. B. SaTourN ist Teil des Projekts). Diese hatten sich mit der DZT Ende 2018 auf die Umsetzung eines zentralen Open-Data-Projekts verständigt. Nachfolgend wurden in Audits die möglichen Inhalte eruiert und der Knowledge Graph technisch konzipiert. Im Jahr 2021 wurde schließlich die Open Date Tourism Alliance mit drei National Tourist Boards und 20 weiteren Partnern gegründet, um gemeinsame Standards zu definieren. Zu den weiteren Projektpartnern des Knowledge Graph gehören die Organisation Magic Cities Germany, der Technologieanbieter Amadeus, das German Convention Bureau sowie Vertreter:nnen der Wissenschaft.

Die DZT-Vorstandsvorsitzende Hedorfer sieht in diesem Projekt eine große Chance für den Deutschlandtourismus, sich digital weiter zu transformieren: "Der unternehmens-, länder- und branchenübergreifende Datenaustausch über ein solches System gilt jetzt bereits als Pionierleistung in der deutschen Volkswirtschaft. Damit senden wir zugleich ein starkes Signal für die Innovationsstärke unserer Branche. Das Projekt ist im Rahmen der Nationalen Tourismusstrategie der Bundesregierung ein wichtiger Baustein der digitalen Transformation, vor allem für die mittelständisch geprägte Tourismuswirtschaft in Deutschland."
 

 

Stimmen aus den LTOs

Dem stimmen die touristischen Player zu. Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismusmarketing GmbH Baden-Württemberg, sagt: "Die digitale Transformation greift in alle Stufen der touristischen Wertschöpfungskette ein. Damit müssen auch DMOs und LTOs ihre Rolle neu definieren und ausfüllen – von der Marketingagentur hin zum Destinations- und Datenmanagement. Auf diesem Weg hat uns das Knowledge Graph-Projekt viele Impulse gegeben."

Armin Dellnitz, Geschäftsführer der Stuttgart Marketing GmbH, fügt hinzu: "Gerade die dynamische Entwicklung des Tourismus post Corona zeigt, wie das Geschäft immer schneller wird. Kunden entscheiden sich kurzfristig für eine Destination, sie wollen topaktuelle Informationen und möglichst in einem One-Stop-Shop alle Services zusammengefasst haben. Dafür bietet uns der Knowledge Graph eine unverzichtbare Basis."

"Touristische Daten zu Sehenswürdigkeiten, Touren, Gastgebern und Veranstaltungen müssen aktuell, vollständig und verfügbar sein für den Gast und zwar, wo immer er sich gerade aufhält. Dank des Knowledge Graphen stehen ihm diese Reiseinformationen zentral zur Verfügung und können als offene Daten auch durch Dritte frei genutzt werden. Sachsen wird als Reiseziel damit noch sichtbarer. Unser Dank gebührt den vielen fleißigen Datenpflegerinnen und -pflegern in ganz Sachsen, ohne die dieser Schritt nicht möglich gewesen wäre", erklärt Veronika Hiebl., Geschäftsführerin der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen, die Notwendigkeit dieses Dateninfrastrukturprojekts.

Aufgaben der kommenden Monate

Mit dem Start des Knowledge Graph für den Deutschlandtourismus ist das Projekt allerdings nicht abgeschlossen. Vielmehr müssen in den kommenden Monaten und Jahren diverse Aufgaben erfült werden: Im Fokus stehen dabei die Datendistribution durch den Auf- und Ausbau von Kontakten zu möglichen Datennutzer:innen, das Training des KI-gestützten Chatbots auf germany.travel und die Integration von Mobilitätsdaten für nachhaltige Reiseangebote.

Zudem ist im Herbst 2023 ein kollaboratives Event (Hackathon) mit Vertreter:innen der Start-up-Szene sowie touristischen Akteurinnen und Akteuren zur Entwicklung von konkreten Anwendungsbeispielen geplant.

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